In eine Bienenwabe sind verschiedene Honigsorten und mit Honig vermischte
Asche eingefüllt. Die unterschiedlichen Farben und Transparenzen
von Klee-/Blütenhonig und Honig/Asche lassen im Wabenraster
ein Bild entstehen. Jedoch nicht das einer Biene was nahe
liegend wäre sondern das eines anderen Insekts: einer
Moskito-Mücke. Eben dadurch wird das "fehlende" Bild
einer Biene ins Gedächtnis gerufen; und Fragestellungen zur
Wertschätzung verschiedener Lebensformen mögen sich stellen:
Während dem Honig die Symbolisierung von Leben zugeschrieben
wird, ist Asche ein Synonym für Tod. Die Biene wiederum ist
ein Insekt, von dem die Menschen etwas nehmen; und zwar den Honig,
welchen diese sammelt, verarbeitet und für die Larven speichert
um Lebenserhaltung zu sichern. Die Moskito-Mücke ist
ein Insekt, dass im Gegensatz dazu dem Menschen etwas nimmt: dass
Blut. Mit Gewalt geraubt, und ebenfalls zur Entwicklung der Eier
verwendet. Außerdem kann der Moskito bei seinem Stich den
Tod durch Malaria bringen.
Es steht
als gesellschaftliche Parabel ein möglicherweise überbewerteter
'Artenfortbestand' durch Sammeln, Horten und Mästen einem
Lebenserhaltungskonzept durch Zerstörung, Verletzung und
Gewalt gegenüber. Die Biene als gesicherter, aber bedingungslos
eingebundener Massenarbeiter; die Mücke als fataler Lebenskünstler
in ständiger Gefahr. Honig als erstickender Zwang eines Systems;
Asche als Möglichkeit für Neues.
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Margit Nobis Website
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