Hermeneutic
Wallpapers
Künstlerisch-wissenschaftliche Installationen in Ausstellungsräumen
Herbert Lachmayer und Margit Nobis, 2008-2011
Ausstellung Beschwörung nationaler Identität: Das Bernhardzimmer
- Neugotik im Herzen des Klassizismus
Kurator: Herbert Lachmayer, Stadtschloss Weimar, 2009/10
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Hermeneutic
Wallpaper in der Ausstellung Beschwörung nationaler Identität:
Das Bernhardzimmer - Neugotik im Herzen des Klassizismus, Stadtschloss
Weimar. Tapetenentwurf in zwei Größenformaten |
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Tapetenenwurf
für die Ausstellung Beschwörung nationaler Identität:
Das Bernhardzimmer - Neugotik im Herzen des Klassizismus |
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Treppenhaus mit Hermeneutic Wallpaper
im Stadtschloss Weimar. Teppichentwurf: Gertrud Arndt (Bauhaus)
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Treppenhaus
zum Bernhardzimmer mit Hermeneutic
Wallpaper und einem für die Ausstellung verlegten Teppich,
Entwurf von Gertrud Arndt, Bauhaus
Zu den bedeutendsten Raumschöpfungen im Stadtschloss Weimar,
die der Öffentlichkeit verborgen sind, gehört das neugotische
Bernhardzimmer. Im Rahmen des Projekts 'Premieren des Wandels' macht
der Kurator Herbert Lachmayer diesen Memorialraum für Herzog
Bernhard von Sachsen-Weimar zum Gegenstand einer künstlerischen
Intervention, welche die Brüche und Wunden des kulturellen
Gedächtnisses freilegt. Im Zentrum stehen die Bernhard-Rezeption
und das nationale Phantasma der im Zeitalter Carl Augusts wiederentdeckten
Gotik.
Während
Goethe sich der Bitte seines Fürsten entzog, eine Bernhard-Biografie
zu verfassen, erkannte sich Carl August als Vertreter reichspatriotischer
Positionen in seinem großen Ahnen wieder. Die Präsentation
umfasst auch Teile des Treppenhauses, das 1914 zur Erschließung
des Südflügels errichtet wurde, wodurch das Bernhardzimmer
seinen ursprünglichen architektonischen Zusammenhang verlor.
Die Intervention im Bernhardzimmer zeigt in multimedialer Verfremdung
die drei Karrieren des Herzogs: als protestantischer Wallenstein
im Dreißigjährigen Krieg, als Identifikationsfigur
für Carl August, als kriegerisches Idol der Nationalsozialisten.
Bereits
im Treppenhaus empfängt den Besucher eine Tapete von Margit
Nobis, die aus neugotischen Dekorationselementen und den Köpfen
der Protagonisten komponiert ist. An der Stelle von Bernhards
Prunkharnisch, den das großherzogliche Haus 1929 verkaufte,
steht eine gespensterhafte Lemure von Franz West. Eine Simulation
zeigt den Ausblick, der sich vom Bernhardzimmer vor Errichtung
des Südflügels bot. Verbindendes Element ist der farbenfrohe
Teppich aus der Bauhauszeit. Den Ein- und Ausgang markiert Katharina
Loidls Breisach-Lüster aus 4.000 Rasierklingen.
Seit
2008 folgt die Klassik Stiftung Weimar einem auf zehn Jahre angelegten
Masterplan, dessen Kernstück die Entwicklung des Stadtschlosses
zum Zentrum des Kosmos Weimar ist. Die unter Beteiligung Goethes
errichtete Residenz war ein zentraler Schauplatz der Klassik.
Sie steht zu Unrecht im Schatten der Dichterhäuser. Im Zuge
der Sanierung wird ein kulturgeschichtlicher Rundgang entstehen,
der den Besuchern auch bisher unzugängliche Bereiche des
Baudenkmals erschließt. Schon vor Beginn der Baumaßnahmen
ermöglicht das Projekt 'Premieren des Wandels' Interventionen
von Kunst und Wissenschaft in ausgewählten Räumen des
Schlosses.
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Ausstellungsansicht
Beschwörung nationaler Identität: Das Bernhardzimmer -
Neugotik im Herzen des Klassizismus. Schiller Büste (links),
'Lemure' von Franz West, Maria Pawlowna Büste (rechts), Tisch-Projektion/Medieninstallation:
Daniel Dobler (IM Solutions), Animation: Clemens Kogler, Teppichentwurf:
Gertrud Arndt (Bauhaus)
Ausstellungscredits
Beschwörung nationaler Identität - das Bernhardzimmer:
Neugotik im Herzen des Klassizismus, 2009/10: Klassik Stiftung Weimar
(Auftraggeber), Herbert Lachmayer (Kurator und Gestaltung), Gerhard
Müller, Ellen Bierwisch, Christoph Schmälzle (Vize-KuratorInnen,
Produktion, Recherche), Gerd-Dieter Ulferts, Jochen Klauß
(Wissenschaftliche Beratung), Folker Metzger (Kulturvermittlung),
Margit Nobis (Hermeneutic Wallpapers), Daniel Dobler (Digital Media),
Katharina Loidl (Breisach-Lüster), Franz West (Lemure), Clemens
Kogler (Animationen), Kai Matthiesen (Typografie), Bettina Post,
Martin Werner, Tobias Reher (Architects & Aufbau), Dank an/Beteiligt:
Klassik Stiftung Weimar, Kunstuniversität Linz, DA PONTE Research
Center Wien, Vorwerk Teppiche, Wilkinson Sword, Stiftung der Länder
Bonn, Land Thüringen
Fotos/Bilder: Thomas Müller (1,3,4,5), Margit Nobis (2)
English version
Margit Nobis Website |
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